Der 5. Mai erinnert an die Befreiung der Gefangenen des Konzentrationslagers Mauthausen. An diesem Tag fand in der Gedenkstätte in Oberösterreich eine Feier statt, an der mehr als 9.000 Menschen aus verschiedenen Ländern teilnahmen. Dieses Jahr stand die Veranstaltung unter dem Motto „Recht und Gerechtigkeit im Nationalsozialismus“.

Etwa 3.000 Jugendliche aus verschiedenen Jugendorganisationen nahmen an der Feier teil und sprachen sich in ihren Muttersprachen für die Freiheit aller Völker aus. Auch politische Vertreter Österreichs und Oberösterreichs waren anwesend, darunter Bundespräsident Alexander Van der Bellen, mehrere Minister und Landeshauptmann Thomas Stelzer. Vor 79 Jahren wurde das KZ Mauthausen von US-Truppen befreit. Die jährliche Gedenkfeier setzt ein Zeichen gegen Diskriminierung, Hass und Intoleranz.

Mindestens 90.000 Menschen ermordet

Seit 1946 wird Anfang Mai an die Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen durch US-Truppen erinnert. In Mauthausen und seinen 49 Nebenlagern waren etwa 200.000 Menschen inhaftiert, von denen mindestens 90.000 starben. Die Befreiungsfeier war jahrzehntelang auch ein Tag, an dem Überlebende und Zeitzeugen über ihre Erlebnisse berichteten. Heutzutage dient sie auch als wichtige Plattform für den Dialog mit der Jugend, erklärte Willi Mernyi vom Mauthausen Komitee.

Diktaturen missbrauchen Rechtssystem

„Recht und Gerechtigkeit bedeuten faire Behandlung und Gleichheit vor dem Gesetz“, betonte Mernyi in seiner Ansprache. Er wies darauf hin, dass im Nationalsozialismus das Rechtssystem der Ideologie der Nazis angepasst war, was zu Verfolgung und Rassenwahn führte. „Selbst die Ermordung von Millionen von Menschen war gesetzlich abgesichert durch die Nürnberger Rassengesetze“, sagte er. Mernyi warnte, dass auch heute autoritäre Regime das Recht missbrauchen und forderte, die demokratischen Errungenschaften zu schützen.

Foto: Dnalor 01 – Eigenes WerkEinfahrtsgebäude zum KZ Mauthausen 2014

Erinnerung an den Missbrauch des Rechtssystems

Das Mauthausen Komitee möchte daran erinnern, dass auch heute Diktaturen das Rechtssystem für ihre Zwecke missbrauchen. „Im Nationalsozialismus wurden Verbrechen legalisiert, aber mit Gerechtigkeit hatte das nichts zu tun“, so Mernyi. Er warnte vor Koalitionen mit antidemokratischen Parteien, da diese die Demokratie gefährden können.

Warnung vor politischen Koalitionen

Guy Dockendorf, Präsident des Comité International de Mauthausen, betonte, dass politische Parteien, die aus Machtgier Koalitionen mit antidemokratischen Kräften eingehen, diese stärken und die Demokratie gefährden. Diese Entwicklung müsse ernst genommen werden.

Teilnahme von Van der Bellen

Bundespräsident Alexander Van der Bellen nahm gemeinsam mit internationalen Delegationen und dem „offiziellen Österreich“ an der Feier teil. Die Veranstaltung wurde von den Schauspielerinnen Mercedes Echerer und Konstanze Breitebner mehrsprachig moderiert.

Ökumenischer Gottesdienst

Bei einem ökumenischen Gottesdienst in der Kapelle der Gedenkstätte hob der Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer die Bedeutung des Rechts zur Begrenzung von Macht und Willkür hervor. Auch der evangelische Bischof Michael Chalupka betonte, dass der Nationalsozialismus das Recht politisierte, um die Diktatur zu festigen.

Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Mauthausen

https://ooe.orf.at/stories/3255767

https://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Mauthausen#/media/Datei:Einfahrtsgebäude_zum_KZ_Mauthausen_2014_2.jpg

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