Johannes Anzengruber (JA – Jetzt Innsbruck) ist seit Freitag, den 17.5.2024 offiziell Innsbrucker Bürgermeister. Tirols Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) gelobte Anzengruber bei der konstituierenden Gemeinderatssitzung im Innsbrucker Rathaus an. Der nunmehrige Stadtchef wird in einer Dreierkoalition mit Grünen und SPÖ regieren.

Johannes Anzengruber Foto: https://www.jetzt-innsbruck.at/

Johannes Anzengruber wurde 1979 in Innsbruck geboren. Er besuchte die HTL  und schloss anschließend ein Studium der Gesundheitswissenschaften mit dem Bachelor ab. Im Jahre 2013 übernahm der Innsbrucker die Pacht der Arzler Alm, welche er aufgrund der Wahl zum Vizebürgermeister im Februar 2020 wieder abgeben musste.

Bei der Nationalratswahl 2017 kandidierte Johannes Anzengruber auf Platz 69 der Bundeswahlliste der ÖVP für den Einzug in den österreichischen Nationalrat. Bei der Gemeinderatswahl im April 2018 kandidierte Anzengruber der Liste der ÖVP für den Einzug in den Innsbrucker Gemeinderat. Ihm gelang die Vorreihung auf den ersten Listenplatz und damit der Einzug in den Gemeinderat. Von April 2018 bis Jänner 2019 war Anzengruber Klubobmann der Stadt-ÖVP.

Als der damals amtierende Vizebürgermeister der ÖVP, Franz Xaver Gruber, aufgrund des für seine Partei schlechten Wahlergebnisses bei der Gemeinderatswahl 2018 bekanntgab, sich aus der Politik zurückzuziehen, einigte sich die ÖVP auf Anzengruber als Nachfolger. In der Sitzung des Innsbrucker Gemeinderats im Februar 2020 wurde Anzengruber zum zweiten Vizebürgermeister gewählt. Als Vizebürgermeister sind Anzengruber die Ressorts Allgemeine Sicherheit und VeranstaltungenBerufsfeuerwehrWald und NaturSozialesKinder- und JugendhilfeTourismus sowie Gesundheit zugeteilt.

Im August 2023 schrieb Anzengruber einen offenen Brief an den Tiroler VP-Landesparteiobmann und Landeshauptmann Anton Mattle, in dem er anscheinend interne Inhalte von Verhandlungen preisgab, seine Ambitionen für die Spitzenkandidatur zur Gemeinderatswahl 2024 in Innsbruck bekundete und auch eine Mitgliederbefragung zur Klärung dieser Frage vorschlug. Dies führte zu Kritik in der VP-Landes- und in der Stadt-Partei, und Anzengruber wurden „Alleingänge, mangelnde Teamfähigkeit und ein zu enges Verhältnis zum politischen Gegner Willi“ vorgeworfen. Dem Wunsch nach einer Mitgliederbefragung kam die Volkspartei nicht nach, da dies im Statut nicht vorgesehen war, jedoch wurde auf Drängen Anzengrubers ein Stadtparteitag mit Neuwahlen einberufen. Anzengruber kündigte in den Parteigremien der Volkspartei am 3. Oktober 2023 an, dort auch für das Amt des Stadtparteiobmannes kandidieren zu wollen. Am 19. Oktober 2023 – wenige Tage vor dem Stadtparteitag der Volkspartei – gab Johannes Anzengruber überraschend in einer Pressekonferenz bekannt, mit einer eigenen Liste anzutreten, um selbst als Bürgermeisterkandidat kandidieren zu können. ÖVP-Landesgeschäftsführer Sebastian Kolland teilte daraufhin mit, dass Anzengruber damit „automatisch“ seine Mitgliedschaft in der ÖVP und seine Funktionen in „allen Gremien“ verlor. Unterstützung für Anzengrubers Antreten bekam er von seiner Gemeinderatskollegin Mariella Lutz, die aufgrund dessen ebenfalls ihre ÖVP-Mitgliedschaft verlor. Anzengruber sieht sich dagegen selbst weiterhin als VP-Mitglied. Aufgrund der Eigenkandidatur wurden Anzengruber und Lutz am 9. November 2023 schließlich vom ÖVP-Gemeinderatsklub ausgeschlossen, damit verloren sie auch die Funktionen in den Gemeinderatsausschüssen.

In der ersten Runde der Bürgermeisterwahl 2024 errang er mit knapp 19 Prozent der Stimmen den zweiten Platz. Am 28. April 2024 setzte sich Anzengruber in einer Bürgermeister-Stichwahl gegen den amtierenden Bürgermeister Georg Willi durch und wurde zum neuen Bürgermeister der Landeshauptstadt Innsbruck gewählt. Seine Angelobung erfolgte am 17. Mai 2024.

Bei der Listenwahl gingen jedoch die Grünen erneut als stärkste Partei hervor und erreichten acht Mandate. Die Anzengruber-Liste hält nun ebenfalls bei acht Mandaten, die FPÖ rangiert mit sieben Mandaten an dritter Stelle. Die Regierungspartei SPÖ zog mit sechs Mandaten in den neuen Gemeinderat ein, das bürgerliche „das Neue Innsbruck“ rund um Tursky holte vier Mandate. Die KPÖ ist mit drei Mandaten neu im Stadtparlament vertreten. Die Liste Fritz erreichte zwei Mandate und die Alternative Liste Innsbruck eines.

https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Anzengruber

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